Zunächst einen Dank an den Kyss Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Meine Meinung ist ehrlich und unbeeinflusst.
Autorin: Kira Mohn
Verlag: Kyss
Preis: 12,99€
Seiten: 390
"In der Stille des Waldes hörst du dein Herz ...
Haven lebt als Tochter eines Rangers in einem von Kanadas Nationalparks. Nirgends fühlt sie sich so wohl wie in der wilden Natur. Menschen hingegen verunsichern sie. Sie weiß nie, was sie sagen, wie sie sich verhalten soll. Die meisten Leute finden sie seltsam. Doch dann begegnet sie Jackson, einem Studenten aus der Stadt. Er bittet sie, ihm ihre Welt zu zeigen. Und plötzlich ist da jemand, der all das, was sie bisher allein erlebt hat, mit ihr teilt. Ein verwirrend schönes, aber auch schmerzhaftes Gefühl. Denn Jackson muss bald wieder zurück in seine eigene Welt …"
Meine Meinung
In „Wild like a river“ wird ein wundervolles Setting mit einer interessanten Idee vermischt. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Ein kanadischer Nationalpark und eine unbedarfte
Liebesgeschichte? Klang sehr schön. Und genau das habe ich auch in der ersten Hälfte des Buches bekommen. Wunderschön beschriebene Orte, Tiere und Landschaften. Toll rübergebrachte Gefühle und
sympathische Charaktere. Die Protagonistin Haven wurde sehr authentisch beschrieben und ich habe ihr die Liebe zur Natur sofort abgenommen. Auch Jackson ist ein toller Charakter. Er hat
eigentlich ein gutes Leben in der Stadt, doch ist irgendwie unglücklich. Es zieht ihn zur Natur und er macht einen Wandertrip, bei dem er Haven begegnet. Sie zeigt ihm die wundervollsten Orte und
die beiden kommen sich natürlich schnell näher. Doch leider endet Jacksons Ausflug allzu schnell. Und leider hat mich auch nur bis zu diesem Zeitpunkt die Geschichte komplett packen können. Denn
nun (Achtung kleiner Spoiler!) möchte Haven unbedingt in die Stadt ziehen – sie will mehr erleben als nur ihr Leben im Wald. An sich absolut verständlich. Mit 19 ist es wahrscheinlich normal,
dass sie doch noch das Stadtleben kennenlernen möchte. Natürlich lebt in der Stadt, in die sie ziehen möchte, auch Jackson. Auch wenn sie immer wieder betont, dass sie dort nicht wegen Jackson
hinzieht, ist es absolut offensichtlich. Ich musste mich also leider ab der Hälfte der Geschichte von meinem geliebten Jasper Nationalpark trennen. Danach folgt leider nur eine mehr oder weniger
typische Geschichte über ein unerfahrenes Mädchen, das auf einmal mit vielen unbekannten sozialen Situationen umgehen muss und zudem noch zum ersten Mal verliebt ist. Leider hat es sich zum
Schluss für mich ein wenig gezogen. Die Problemchen, mit denen Haven in der Stadt klarkommen musste, hätten mich eher weniger interessiert. Das Einzige, was mich bei Laune gehalten hat, war der
schöne Schreibstil und die Emotionen, die realistisch rüberkamen. An sich war es eine schöne Geschichte, aber ich finde es sehr schade, dass das vorher groß angekündigte Kanada-Natur Setting nur
zur Hälfte vorkam. Lieber wäre ich mit ihr und Jackson noch länger im Jasper Nationalpark geblieben.
Also kurz gesagt: Die erste Hälfte des Buches war grandios. Die zweite war nicht unbedingt außergewöhnlich. Ich hatte mir ein wenig mehr erhofft, bin aber auch nicht allzu enttäuscht.