King of Scars - Leigh Bardugo

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Zunächst einen riesen Dank an den Knaurverlag, für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Meine Meinung ist ehrlich und unbeeinflusst.


Autorin: Leigh Bardugo

Verlag: Knaur

Format: Broschiert

Seiten: 512

Preis: 16,99€


"Niemand weiß, was der junge König von Ravka, während des blutigen Bürgerkrieges durchgemacht hat. Und wenn es nach Nikolai selbst geht, soll das auch so bleiben.

Jetzt, wo sich an den geschwächten Grenzen seines Reiches neue Feinde sammeln, muss er einen Weg finden, Ravkas Kassen wieder aufzufüllen, Allianzen zu schmieden und eine wachsende Bedrohung für die einstmals mächtige Armee der Grisha abzuwenden.

Doch mit jedem Tag wird in dem jungen König eine dunkle Magie stärker und stärker und droht, alles zu zerstören, was er aufgebaut hat. Schließlich begibt Nikolai sich mit einem jungen Mönch und der legendären Grisha-Magierin Zoya auf eine gefährliche Reise zu jenen Orten in Ravka, an denen die stärkste Magie überdauert hat. Denn nur dort besteht eine Chance, sein dunkles Vermächtnis zu bannen.

Einige Geheimnisse sind jedoch nicht dafür geschaffen, verborgen zu bleiben – und einige Wunden werden niemals heilen."

Meine Meinung

Ich liebe das Grishaverse. Nachdem ich die Grisha-Trilogie und die Krähen gelesen habe, war ich so froh, dass es in dieser Welt noch weiteres zu lesen gibt. Wiedererwarten bin ich sehr gut in die Geschichte und den Schreibstil reingekommen. Bei den Krähen hatte ich jedes mal meine kleinen Probleme (obwohl ich die Bücher im Gesamten grandios fand). Also habe ich mich auch hier darauf eingestellt, wurde jedoch positiv überrascht. Der Schreibstil ist, wie gewohnt, toll und angenehm zu lesen. Ein bisschen weniger komplex als bei den Krähen, aber im angenehmen Sinne. So konnte ich direkt gut in das Buch starten.


Vorweg: Es ist meiner Meinung nach nur für Leser geeignet, die sich bereits im Grishaverse gut zurecht finden und die Charaktere kennen. Ich schätze, sonst hätte das Buch wenig Anreiz zum Lesen, da einem fast alles, auf das sich das Buch bezieht, nichts sagen würde. Es wird auch recht wenig auf die Orden der Grisha eingegangen, was für „geübte“ Grishaverse-Leser aber kein Problem darstellen sollte.


Zu Beginn weiß man erstmal noch nicht genau, worauf die Geschichte hinauslaufen soll. Nach und nach kristallisiert sich das dann heraus, allerdings eher langsam. Es gibt mehrere Erzählperspektiven von verschiedenen Charakteren. Dazu kommen zwei Haupterzählstränge. Einmal die Geschehnisse rund um Nikolai und Zoya. Dann noch rund um Nina, Leoni und Adrik, die auf einer Mission in Fjerda sind. Diese vermischen sich im Verlauf des Buches auch nicht wirklich, sodass sie zumindest in diesem Teil nicht miteinander in direkter Verbindung stehen. Finde ich etwas gewöhnungsbedürftig, ich hoffe daher, dass sie in Band zwei zusammengeführt werden.


Generell mochte ich die Richtung, in die die Handlung verlief, gerne. Jedoch braucht es sehr lange, bis die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt. Für mich war der Spannungsbogen eher gering und unstetig. Oft hat der Perspektivenwechsel zum anderen Erzählstrang auch die gerade aufgekommene Spannung zunichte gemacht. Das fand ich eher schade.


Die Handlung bzw. Geschehnisse waren total interessant und greifen einige, offene Fragen aus den Krähen und Grisha wieder auf, was ich wirklich klasse finde. Auch die Charaktere waren größtenteils bekannt, was ein schönes Wiedersehen für mich war. Es spielt knapp drei Jahre nach den Geschehnissen aus dem letzten Grisha-Band. Aber auch Charaktere aus den Krähen tauchen wieder auf oder finden Erwähnung. Diese Verknüpfungen liebe ich! Dadurch wird die Welt so unglaublich komplex und das Lesevergnügen steigt noch einmal mehr. 


Nikolai und Zoya sind tolle Charaktere, die voller Stärke sind. Man erfährt von beiden einiges aus ihrer Vergangenheit, sodass man sie und ihre Art zu Handeln noch besser verstehen kann. Aber auch der Humor in ihren Unterhaltungen ist echt Klasse. Auch Nina hat mich ein ums andere Mal zum Lachen gebracht. Generell war dieses Buch genau an den richtigen Stellen humorvoll und locker.


Das Finale kam leider etwas zu kurz. Erst auf den letzten 50-60 Seiten kam es zum „Showdown“. Durch die ständigen Perspektivenwechsel zum anderen Erzählstrang bin ich permanent aus den spannenden Situationen gerissen worden, sodass ich Probleme beim Verfolgen der Geschehnisse hatte. Und was am Ende des Buches passiert, lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Es könnte im nächsten Buch gut werden. Es könnte aber auch in die Hose gehen. Da muss ich mich überraschen lassen. 


Alles in allem eine tolle neue Geschichte im Grishaverse, dass sich mit diversen offenen Fragen der vorherigen Bücher befasst und neue Fragen aufwirft. Schreibstil, Charaktere und Humor wirklich grandios. Die Spannung hätte ein bisschen besser sein können, das Lesen hat dennoch großen Spaß gemacht. 

Schreibstil 5⭐

Story 4⭐

Charaktere 5⭐

Spannung 3⭐


Gesamt 4⭐