Dry - Neal & Jarrod Shusterman

Werbung Rezensionsexemplar
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Zunächst einen Dank an das Netgalley und den Fischerverlag, für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Meine Meinung ist ehrlich und unbeeinflusst.


Autoren: Neal & Jarrod Shusterman

Übersetzt von: Pauline Kurbasik, Kristian Lutze

Verlag: Fischer Sauerländer

Format: eBook / Paperback

Seiten: 448

Preis: 12,99€ / 15,00€


"Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben. Neal und Jarrod Shusterman zeigen auf beängstigende Weise, wie schnell jegliche Form von Zivilisation auf der Strecke bleibt, wenn Menschen wie du und ich von heute auf morgen gezwungen werden, um den nächsten Schluck Wasser zu kämpfen."


Die Autoren

Neal Shusterman, geboren 1962 in Brooklyn, USA, studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Alle seine Romane sind internationale Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet. In Deutschland liegt bisher seine »Vollendet«-Serie vor. Mit »Scythe - Die Hüter des Todes« startet Shusterman eine neue Trilogie über den Preis der scheinbar perfekten Welt. Gemeinsam mit seinem Sohn Jarrod Shusterman schrieb er "Dry".


Das Cover

Das Cover ist nicht unbedingt mein Liebstes. Es erfüllt aber definitiv seinen Zweck: es macht aufmerksam. Der große Titel, die Unterschrift, die Interesse weckt und das Streichholz fangen den Blick des Lesers ein.


Meine Meinung

Ich lese eher selten in diesem Genre. Normalerweise vermeide ich solche apokalyptischen Themen, weil ich Angst habe, dass sie real werden, obwohl ich genau weiß, dass sie fiktiv sind. Aber besonders das Thema dieses Buches hat mich angezogen, da es eben nicht nur fiktiv und unwahrscheinlich ist. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis genau dieses Problem auftritt: kein Wasser. Eigentlich paradox, dass ich dann gerade dieses Buch lesen wollte. Ich war von der ersten Seite an gefesselt. Es geht direkt los, wir sind mitten im Geschehen. Das Buch ist aufgeteilt in die jeweiligen Tage und aus verschiedenen Sichten erzählt. Gerade der Schreibstil, Ich-Perskektive der Betroffenen und im Präsens, macht die Situationen so greifbar, so real. Das hat mir zum einen sehr gefallen, zum anderen haben mich die Geschehnisse umso mehr erschreckt. Denn die Menschen legen ihre Werte und Normen, das zivilisierte Verhalten unglaublich schnell ab, als es darum geht, das eigene Überleben zu sichern. Auch dieser Aspekt der Geschichte hat mir vor Augen geführt: das ist nicht fiktiv, die Menschen reagieren in der Art im Katastrophenfall genau so. Ich war während des Lesens durchgehend unter Spannung, habe in jeder Szene das Böse in den Menschen erwartet und selbst in einigen Momenten gemerkt: so hätte ich auch, oder gerade so hätte ich nicht reagiert. Ein paar mal war ich selbst von meiner Kaltherzigkeit erschreckt.

Die Charaktere sind verschiedene Jugendliche, die durch die Umstände zu einer kleinen Gruppe werden und versuchen zu überleben. Sie sind alle sehr verschieden und doch haben sie keine Wahl, als sich auf die Anderen zu verlassen, um zu überleben. Genauer möchte ich darauf nicht eingehen, da ich nicht spoilern will. Ich habe gemeinsam mit ihnen gelitten, Angst gehabt und einen Weg zum Überleben gesucht. Ich bin unglaublich schockiert von dieser Geschichte - in dem Sinne, dass sie so real wirkt. So grausam und doch so echt. Es gab so viele Situationen in denen ich schlucken musste oder eine Pause brauchte. Und doch habe ich das Buch sehr schnell gelesen. Ich musste wissen, wie es ausgeht. Und ich bin durchaus glücklich mit dem Ende. Besonders zum Schluss des Buches wurde die Ausweglosigkeit besonders greifbar.

Das Buch hat mir gezeigt, dass man fließendes Wasser nicht als Selbstverständlich ansehen soll. Es kann jederzeit dazu kommen, dass uns das Trinkwasser ausgeht, vor allem in der heutigen Umweltsituation. Ich habe zwar "nur ein Buch gelesen" aber dieses Buch ist wichtig, es öffnet Augen, rüttelt wach, zeigt, worauf es ankommt. Ich  denke, wenn diese Sicht auch nur die Hälfte der Leser nach diesem Buch haben, dann hat es seinen Zweck erfüllt und ein paar Menschen mehr darauf aufmerksam gemacht, dass nicht alles selbstverständlich ist. 


Fazit

Wichtig, erschreckend, gut. Ich bin froh, dass ich dieses Buch lesen durfte und empfehle es unbedingt weiter!


Schreibstil 5⭐

Inhalt 5⭐