Die Chroniken von Alice: Finsternis im Wunderland - Christina Henry

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Zunächst einen Dank an das Bloggerportal und penhaligon für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Meine Meinung ist ehrlich und unbeeinflusst.


Autorin: Christina Henry

Verlag: penhaligon

Preis: 18€

Seiten: 335


"Seit zehn Jahren ist Alice in einem düsteren Hospital gefangen. Alle halten sie für verrückt, während sie selbst sich an nichts erinnert. Weder, warum sie sich an diesem grausamen Ort befindet, noch, warum sie jede Nacht Albträume von einem Mann mit Kaninchenohren quälen. Als ein Feuer im Hospital ausbricht, gelingt Alice endlich die Flucht. An ihrer Seite ist ihr einziger Freund: Hatcher, der geisteskranke Axtmörder aus der Nachbarzelle. Doch nicht nur Alice und Hatcher sind frei. Ein dunkles Wesen, das in den Tiefen des Irrenhauses eingesperrt war, ist ebenfalls entkommen und jagt die beiden. Erst wenn Alice dieses Ungeheuer besiegt, wird sie die Wahrheit über sich herausfinden – und was das weiße Kaninchen ihr angetan hat..."

Meine Meinung

Ich war sehr gespannt auf diese düstere Neuerzählung von Alice im Wunderland. Ich habe auch beide Originalgeschichten von Alice gelesen, sodass mich jede kleine Anspielung darauf sehr gefreut hat. Viele Charaktere sind in gewisser Weise neu interpretiert, einige tauchen jedoch leider gar nicht auf. Ich hatte tatsächlich ziemlich hohe Erwartungen an dieses Buch. Besonders die Gestaltung von Cover und Buchschnitt haben es mir angetan. Die Hasenspuren, die auf dem Buchschnitt zu sehen sind, laufen auch innerhalb des Buches weiter. Optisch ein wahrer Hingucker.


Leider wurde ich ein wenig enttäuscht, auch wenn ich die Geschichte nicht grundsätzlich schlecht fand. Zu Beginn wird leider die Welt nicht erklärt. Erst dachte ich, es spiele in der realen Welt, dann stellte sich jedoch schnell heraus, das es doch irgendwie Wunderland mit Magie und mythischen Wesen war. Dieses Wissen über den Rahmen der Geschichte musste ich mir allerdings mühsam zusammensammeln. Alice und Hatcher sind die Hauptcharaktere dieser Geschichte. Die Zwei sind Zellennachbarn in einem Irrenhaus und kennen sich bereits seit 8 Jahren. Sobald die zwei gemeinsam aus diesem ausbrechen konnten, geht es ziemlich schnell um Liebe zwischen den beiden. Leider bin ich auf emotionaler Ebene überhaupt nicht an die Charaktere herangekommen, was an dem knappen und nüchternen Schreibstil lag. So war es mir nicht möglich, die Gefühle zwischen den beiden auch nur ansatzweise nachvollziehen oder verstehen zu können. Hier hätte ich mir mehr Ausführlichkeit gewünscht.


Die gesamte Geschichte war leider viel zu deutlich Stück für Stück abgearbeitet. Ich konnte durchgehend den Weg spüren, den die Autorin gehen wollte, sodass fast nichts überraschend kam. Und alles lief nach einem ähnlichen Schema ab, sodass das Gemetzel schnell langweilig wurde. Die düstere Art der „Alten Stadt“ hatte etwas von einer schlechten Gegend in einer kriminellen Großstadt (Bordelle, Menschenhandel, Missbrauch, Mord usw). An sich ist diese düstere Idee gut gewählt, nur wie gesagt, nach einer Weile eintönig geworden. Gerne wäre ich durch die unterschiedlichsten Kuriositäten überrascht und verwirrt worden.


Die verrückte Art von der Originalgeschichte kam in einigen Szenen immer mal wieder hervor. Das waren die Momente in diesem Buch, die mir am besten gefallen haben. Ich habe mich wirklich wie in einem düsteren Wunderland gefühlt. Leider kamen diese Szenen eher vereinzelt vor.


Das Finale warabsolut unspektakulär. Ich hatte mir wirklich mehr erhofft: einen großen Kampf gegen den bösen Gegenspieler, nachdem sich das Ganze in gewisser Art langsam über die Geschichte hinweg aufgebaut hat. Leider war alles nach einer Seite vorbei. Ich hatte mich auf ein Aufeinandertreffen á la Finale in dem Burton-Film gefreut – leider Fehlanzeige.


Alles in allem finde ich die Idee eines düsteren und brutalen Wunderlandes sehr interessant. Ich hätte mir eine viel ausführlichere und tiefgründigere Erzählweise und viel mehr Abwechslung gewünscht. 

3⭐